Donnerstag, 11. April 2013

Wohin geht es mit den Krimis?

Am 12. und 13. April findet im Berliner Literaturforum im Brecht-Haus das Symposium „Krimis machen I“ statt.

Für das CulturMag hat  Jan Karsten ein Gespräch mit Thomas Wörtche und Tobias Gohlis geführt. 

Warum braucht gute Kriminalliteratur dringend Förderung? 

Hier ein winziger Auszug: 

JK: Bei Kriminalliteratur wird großer Umsatz mit Titeln gemacht, die sprachlich und intellektuell sehr unterkomplex daherkommen – Nele Neuhaus, Adler-Olsen, Klüpfel/Kobr – und die bei den meisten Kritikern nicht gut ankommen. Stipendien, Stadtschreiberposten, hochdotierte Preise, zu deren Vergabe eine kritische Auseinandersetzung notwendig wäre, gibt es nicht. Braucht die Kriminalliteratur überhaupt eine Qualitätsdiskussion und eine literaturkritische Begleitung – oder regelt das nicht alles eh und viel besser der Markt?

TW: Der Markt regelt erstmal gar nix, was mit Qualität zu tun hat, abstrakt gesehen. Der Markt würde aber auch Qualität eine Chance geben, würde sie denn oft genug erkannt … Deswegen braucht es durchaus eine Qualitätsdiskussion und kritische Begleitung … Natürlich wollen manche Endverbraucher davon nix wissen, aber da kann man nichts machen, intellektuelle Schussfestigkeit ist kein Alleinstellungs-Merkmal von Krimilesern …