Freitag, 29. April 2016

Schwäbisch und global

Es gibt zwei neue Rezensionen von Allesfresser.  Anne Kuhlmeyer schreibt unter der Überschrift "Glauben Sie an Gemüse?": 

"Die Autorin entrollt den Wahnsinn des Absoluten anhand von Essen und endet erwartungsgemäß im absurd Tödlichen, exakt recherchierte und detailreich gestaltete Ausflüge in andere Extremismen inbegriffen. Lisa Nerz ist weit davon entfernt, zu erklären, wie man leben soll, denn einen Plan hat sie selbst nicht, außer dem, dass schon alles okay ist, was okay ist, kompromisshaft, aber nicht im Sinne von schuldig. Für Schuld sind die diversen Ismen zuständig.
Auf vertraut schnoddrig-sarkastische Weise ermittelt sich die Journalistin durch Erbsensuppe (sin carne, versteht sich), letzte Werte, versteckte Aggressionen und unverhohlene Gewalt, zur Freude der Leserin zuweilen moralisch fragwürdig. Für Christine Lehmann ist es nicht nötig, Krieg, Terror und Geheimdienstmachenschaften zu bemühen, um den Irrwitz des Daseins in Szene zu setzen. Sie erledigt das spitzzüngig und durchaus fundamentalistisch im Zuendedenken mit Tofu und Baumwolle – im Schwäbischen und global."(Link zur vollständigen Besprechung.)

Bei Voices of the Street lesen wir als Resümee: "Was mir als omnivoren Genussmenschen, mit einem Fall von politischem Veganismus im familiären Umfeld, an diesem Roman am besten gefällt, ist die pointierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Mit einem süffisanten Lächeln lesen sich die Glaubenskämpfe um die Ernährung und wie das so ist mit ideologisch aufgeladenen Themen, gibt es wenig gesichertes Wissen zu geben, sondern vor allem jede Menge Widersprüche und Grauzonen. Sowie auf allen Seiten reichlich Frontmache, Rechthaberei, Gier und Missionsdrang. Ganz besonders im Netz, wo inzwischen eine Kultur des Verkündens, Likens und Verdammens blüht. Ein absolut gelungenes Buch, das die Widersprüche und Gegensätze auf den Punkt bringt, ohne eine Seite zu hofieren oder zu verdammen." (Link)

Und: "Um ein aktuelles Thema nie verlegen ist die im Schwäbischen beheimatete Christine Lehmann – und schafft es immer wieder, parbleu!, einen Krimi daraus zu machen. In ihrer jüngsten Lisa-Nerz-Großtat ist ein Fernsehkoch verschwunden und taucht, zumindest teilweise, in Supermarkt-Kühltheken wieder auf ... ", lesen wir auf der online-Seite der Frankfurter Rundschau.



Am Montag stelle ich in Stuttgart den Krim vor.
2. Mai, 19:30 Uhr
Hospitalhof, Büchsenstraße 33,
Johannes-Reuchlin-Raum
Eintritt und Sekt frei.